Im Rahmen des Geschichtsunterrichts begrüßte die Graf Stauffenberg Realschule am 25. Januar 2024 mit Herrn Aust einen ehemaligen Bewohner der heutigen tschechischen Stadt Troppau, der als Kind die Vertreibung der damaligen deutschen Bewohner aus dieser Stadt miterlebt hatte.

Obwohl Herr Aust als Kind selbst ein Opfer der Wirren der Geschichte war, wollte er dennoch nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern er brachte uns einen Film über das Schicksal des jüdischen Kaufmanns David Weinstein und seiner Familie mit, den wir gemeinsam anschauten. Sehr eindringlich wurde im Film Weinsteins Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus aufgezeigt, und es wurde mehr als deutlich, wie planvoll und unmenschlich die wirtschaftliche und soziale Existenz der Menschen jüdischen Glaubens begrenzt und eingeschränkt wurde und wie diese Politik der Ausgrenzung und Enteignung schließlich in die physische Vernichtung mündete.

Anschließend hatten die Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen noch die Gelegenheit, Herrn Aust eine Reihe von Fragen über Herrn Weinstein, Troppau und sein eigenes Schicksal zu stellen. Diese Möglichkeit wurde von den Jugendlichen ausgiebig genutzt, und so ergab sich nach dem Filmbeitrag noch ein lebhafter Austausch. 

Wir sind Herrn Aust sehr dankbar, dass er uns einen so direkten Einblick in sein Leben sowie das Schicksal einer exemplarischen jüdischen Familie zur Zeit des Dritten Reichs gegeben hat und den Schülern seine Fluchterfahrung so verständlich nahe gebracht hat. 

Text und Organisation: StR Dominik Zeier