Seit über 50 Jahren wird eine Städtepartnerschaft zwischen Rodez und Bamberg gepflegt. Deshalb haben alle Schülerinnen und Schüler, die den Zweig IIIa (Französisch) der Graf-Stauffenberg-Realschule besuchen, jedes Jahr die Möglichkeit, sich für einen mehrwöchigen Schüleraustausch zu bewerben.

In diesem Schuljahr hatte Noah Sinnappoo, 9c, das Glück am Austausch teilnehmen zu können und nach Rodez fahren zu dürfen. Dort konnte er im Frühling für drei Wochen seine Sprachkenntnisse anwenden und verbessern, da er in einer französischen Gastfamilie wohnte, die ihn herzlich aufnahm. Auch in die Kultur Frankreichs konnte Noah zahlreiche Einblicke gewinnen, da ein umfangreiches und interessantes Ausflugsprogramm für die deutschen Besucher gestaltet wurde.

Im Juli steht der Gegenbesuch der Französinnen und Franzosen in Bamberg an, welcher sicher ebenso spannend ablaufen wird wie der Aufenthalt in Frankreich.

Die gemütliche Stadt Rodez befindet sich im Süden Frankreichs – im Zentralmassiv – und gehört zur Region Okzitanien bzw. dem Departement Aveyron. Die eindrucksvolle gotische Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert befindet sich auf einem von mehreren Hügeln der Stadt. Umrandet wird diese von den vielen kleinen Gassen und hübschen Häusern der heutigen Fußgängerzone der Stadt. Einige Museen unterschiedlicher Art können von interessierten Besuchern besichtigt werden.

Doch auch die kleinen malerischen Dörfer oder Burgen im Umkreis sind einen Ausflug wert.

Noah überließ uns Auszüge aus seinem Reisetagebuch:

  1. März: Angekommen. In Rodez. Mit wenig Schlaf. Aber es gab eine herzliche Begrüßung von meiner Gastfamilie und meinem Austauschpartner Augustin. Wir genossen ein französisches Abendessen und sprachen über unsere Kulturen. Ich freue mich auf die kommenden drei Wochen!

Der erste Schultag war aufregend. Die Schule hier ist anders als in Deutschland. Neue Freunde warten auf mich, besseres Französisch erhoffe ich mir. In der Kantine gab es Nudeln und ich stellte fest, dass französische und deutsche Kantinen in Bezug auf die Kochkünste kaum Unterschiede aufweisen.

Am 29. März besuchte ich das Soulages-Museum in Rodez, das dem Künstler Pierre Soulages gewidmet ist. Seine abstrakten Gemälde inspirieren mich. Ich bevorzuge eigentlich ältere Kunst wie Van Gogh, aber Soulages’ Farben und Techniken gefielen mir trotzdem.

  1. März: Heute besuchten wir Conques, ein malerisches Dorf mit beeindruckender Architektur. Ich machte viele Fotos. Außerdem bereitete ich einen kleinen Ostertisch mit traditionell deutschen Osterartikeln vor.

Im März besuchten meine Gastfamilie und ich die Großeltern von Augustins Vater. Am Morgen wurden sie von einem tollen Ostertisch überrascht. Darauf wurden Brötchen mit Trüffel und Butter serviert, was sehr gut schmeckte. Es gab auch Braten und Meeresfrüchte. Später machten wir gemeinsam einen Spaziergang mit den Hunden.

  1. April: Viel Fifa gespielt. Erstmals gegen Augustin gewonnen. Zuvor gingen wir zur Schule und unternahmen anschließend noch eine Klettertour.

Am 3. April besuchten wir die beeindruckende gotische Kathedrale von Albi und die interessanten Minen. Die Aussicht über den Fluss Tarn war atemberaubend und die Schönheit der Landschaft überwältigend.

Heute nahm ich an einer Stadtrallye teil, die mir gut gefiel. Leider wurde ich von der Besitzerin eines Schokoladenladens rausgeschickt, ohne zu wissen, warum. Später erfuhr ich, dass sie immer wütend wurde, wenn die Stadtrallye stattfand.

Am Tag darauf hatte ich leider bis 16 Uhr Schule, was für die Deutschen und mich sehr lang ist. Normalerweise habe ich nur bis 13 Uhr Unterricht, aber es war okay, da es eine gute Erfahrung war.

Entspannungstag. Ich habe Videospiele gespielt und mich mit Freunden unterhalten.

 Am 7. April fuhren wir früh nach Toulouse, um ein Rugbyspiel zwischen Toulouse und Racing 92 anzuschauen. Die Stimmung war fantastisch. Ich traf den Kapitän des südafrikanischen Rugby-Teams und machte ein Foto mit ihm.

  1. April: Heute spielten wir Handball. Obwohl es mein erstes Mal war und ich nicht ganz begeistert war, fand ich es dennoch toll, eine neue Sportart auszuprobieren.

Roquefort besichtigt am 9. April. Mir hat es gefallen, mehr über die Käseherstellung zu erfahren, besonders über den besonderen Roquefort. Schade, dass so viele Deutsche den Käse nicht lecker fanden und ihn nicht einmal probierten. Mir schmeckte er jedoch sehr gut. Mir gefielen besonders die Höhlen und Tunnel von Roquefort.

Der Schüleraustausch mit Bambergs Partnerstadt Rodez war eine Zeit voller neuer Eindrücke, Freundschaften und unvergesslicher Momente!

Text Tagebuch und Fotos: Noah Sinnappoo, 9c

Rahmentext: StRin Isabell Klaas